Reaktionen bei Unverträglichkeiten
Da Arzneimittel häufig die Auslöser von Unverträglichkeiten sind, wird oft von Arzneimittel-Unverträglichkeitsreaktion gesprochen, obwohl auch viele Nahrungsmittel, Zusatz- oder Konservierungsstoffe in Betracht kommen. Die Reaktionen manifestieren sich an fast allen Organen, am häufigsten an der Haut und im Magen-Darm-Trakt. Ca. 10 – 25 % der stationären Patienten erleiden eine unerwünschte Arzneimittelreaktion, wobei sich ca. 10 % an der Haut zeigen. Unverträglichkeitsreaktionen treten besonders häufig bei Älteren, bei Frauen, bei Vorerkrankungen der Nieren und der Leber oder bei autoimmunologischen Erkrankungen auf. Ein Teil ist allergisch ausgelöst, ein anderer Teil durch direkte Freisetzung von Entzündungsstoffen (Mediatoren). Auch eine bestehende Hauterkrankung kann verschlechtert werden.
Diagnose
Wichtig sind die Anamnese, die Beschwerden und die spätere Hauttestung.
Sehr typisch ist der Juckreiz zu Beginn. Es können Flecken, Quaddeln, Knötchen oder flächige Rötungen entstehen, die häufig am Stamm beginnen, dann Arme und Beine betreffen, das Gesicht bleibt meist frei. Die Mundschleimhaut kann gerötet sein. Wobei die Hautveränderungen nicht auf die auslösende Substanz hinweisen. Daher ist eine sehr ausführliche Anamnese notwendig, um Vorerkrankungen, eingenommene Medikamente und andere Besonderheiten genau zu erfassen. Infrage kommende Medikamente sollten möglichst zeitnah abgesetzt werden, Zusatz- und Konservierungsstoffe (z. B. in Nahrungsmitteln) ebenso.
Hauttestungen können erst ca. 4 Wochen nach Abklingen des Hautausschlages durchgeführt werden. Für manche Medikamente sind zusätzlich Blutteste möglich. Das Wichtigste ist das Absetzen des auslösenden Medikaments oder des Schadstoffes.
Therapie
Antihistaminika dienen zur Juckreizstillung. In ausgeprägten Fällen sollte Kortison systemisch kurzfristig für einige Tage verabreicht werden.