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Genitale Hautkrankheiten

Genitale Tumoren

Auch verschiedene Tumoren und heller Hautkrebs können im Genitalbereich bei Männer und Frauen entstehen. Meist sind Ältere betroffen. Die Tumoren können in der gesamtem Genitalregion, oft an den Schamlippen bzw der Eichel entstehen. Sie  sehen wie nicht heilende Wunden aus, häufig wie Entzündungen, Knötchen und Blutungen. Die Diagnose wird durch mikroskopische Untersuchung der Haut gestellt. Bei nicht heilenden Läsionen sollte Sie zur Kontrolle gehen!

Genitalschmerzen bei der Frau (Vulvodynie)

Die Vulvodynie ist ein chronisches Schmerzsyndrom der Scheidenregion ohne Hautveränderungen. Hierbei sind alle bisher genannten Erkrankungen (s.o.) als Ursache möglich und  durch Untersuchungen auszuschließen, um dann diese Diagnose zu stellen. Sie betrifft junge Mädchen und ältere Patientinnen.

Ursachen & Therapie

Als Ursache kommen allgemeine Störungen der Schmerzwahrnehmung, insbesondere Schmerzsyndrome,  Burn out, Reizdarmsyndrom oder Depressionen in Betracht.

Zu lange Anwendungen von Desinfektionsmitteln, Cremes, Waschlotionen oder Reizungen durch enge Kleidung, grobe Wäsche, sportliche Aktivitäten u.ä. verschlechtern. Diese Maßnahmen sollten umgehend beendet werden. Ein MRT der Wirbelsäule und des Beckens sollte durchgeführt werden um Nervenschäden zu erkennen, insbes. wenn Verletzungen bestanden.

Sehr wichtig ist eine Pflege, die die Hautbarriere wieder herstellt. Häufig helfen Lidocaincremes bei der Schmerzlinderung. Falls in schweren Fällen Tabletten notwendig sind, werden in erster Linie Amitriptylin, Carbamazepin oder Pregabalin als Wirkstoffe verschrieben.

Genitale Erkrankungen bei Männern

Eichel- und Vorhautentzündungen (Balanitis, Balanoposthitis)

Bei der Entzündungen der Eichel (Balanitis) und der Vorhaut (Balanoposthitis)  entstehen nässende Rötungen, kleine Wunden, oft auch Blutungen, weißliche Beläge, oder Schwellungen der Vorhaut.

Die Entzündungen haben viele Ursachen u.a. Vorhautverengung (Phimose), Infektionen mit Bakterien oder Pilzen, Irritationen, Allergien, Diabetes, Blutkrankheiten, Immuntherapien und ungeeignete Hygienemaßnahmen.  

Diagnose

Klinisches Aussehen, Untersuchungen auf Bakterien, Pilze, Allergien und Krankheiten sowie eventuell eine Gewebeprobe um Krebsvorstufen rechtzeitig zu erkennen. Diese Ursachen und Auslöser zu erkennen ist sehr wichtig, um dauerhafte (chronische) Balanitis zu verhindern.

Therapie

Cremes gegen Bakterien oder Pilze, konsequente Pflege. Bei Allergien kurzfristig Kortisoncreme, Allergietestungen, auslösende und reizende Stoffe meiden! Untersuchungen um dauerhafte Verläufe zu erkennen.

Eine spezielle Form der chronische Eichel- und Vorhautentzündung ist die Balanitis chronica plasmocellularis

Mehrere Jahre bestehen bräunlich-rötliche, glänzende Flecke an der Vorderseite der Eichel und inneren Vorhaut, die sich langsam ausdehnen, aber kaum Beschwerden und Juckreiz verursachen. Betroffen sind meist Männer über 50. Die Ursache ist unbekannt. Chronisch irritierende Stoffe und immunologische Ursachen werden diskutiert. Eine Infektion und Ansteckung scheint nicht vorhanden zu sein.

Diagnose

Klinisches Aussehen, Gewebeprobe

Therapie

Kortison-Cremes (kurzfristig), immunmodulierende Cremes oder Laser haben gute Effekte. Allerdings müssen die Therapien nicht selten wiederholt werden. 

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Chronische Entzündung des Hodensacks – Rotes Skrotum-Syndrom

siehe  Genitaler Juckreiz

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Peniskrebs

Vorsicht!

Eine Krebsvorstufe und eine frühe Form eines hellen Hautkrebses am Penis kann zu Anfang  wie eine  Eichel- und Vorhautentzündung aussehen, die aber nicht abheilt. Später kommen kleine Wunden und Knötchen hinzu. Daher sollten lang bestehende Veränderungen am Penis immer untersucht und ihre Ursachen geklärt werden. 

Frühe Hautkrebsformen am Penis sind durch Hautoperationen oder Laser  gut zu behandeln.

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Genitalwarzen/Feigwarzen (Condylomata acuminata)

Genitalwarzen werden – wie auch die Warzen an Händen und Füssen – durch humane Papillomviren (HPV) verursacht. Die HPV der Genitalwarzen werden sexuell übertragen und sind in der Bevölkerung sehr verbreitet.

Genitalwarzen wachsen bevorzugt in feuchtem Milieu, bei Männern meist in der Kranzfurche (Sulcus) der Eichel, auf der Vorhaut und am Penisschaft. Bei Frauen oft an den Schamlippen (Labien). Anfangs sind es kleine rötliche oder weißliche Knötchen, die allmählich wachsen und blumenkohlartig werden, teils zerfallen und unangenehm riechen. Auf der äußeren Haut der Genitalregion (Leisten, Schamregion, Penisschaft) sind sie meist hautfarben und von Haut bedeckt. Sie können ein riesenhaftes Wachstum annehmen.

Diagnose

Klinisches Aussehen

Therapie

Die Therapie erfolgt individuell angepasst, in Abhängigkeit vom Verlauf und dem Ausmaß der Erkrankung. Bei Gesunden kann eine spontane Abheilung erfolgen. Es kommen operative Maßnahmen (Elektrokauter, Curettagen, Laser, Kältetherapie) und  Cremes (Grünteeextrakte, Podophyllotoxin, Imiquimod) in Betracht. Letztere verursachen Entzündungen und dadurch werden die Condylome abgestoßen. 

Immungeminderte Patienten sollten behandelt werden – bevorzugt mit operativen Maßnahmen – da eine Spontanheilung nicht wahrscheinlich ist. 

Wichtig für Sie:

die  Partneruntersuchung, da die Übertragung sexuell erfolgt. Empfohlen ist auch eine Untersuchung  auf weitere sexuell übertragene Infektionen, die eventuell zugleich angesteckt wurden, aber wenig Symptome machen. 

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Sexuell übertragbare Krankheiten – Sexually transmitted infections (STI)

Sexuell übertragbare Infektionen (STI) umfassen die Infektionen, die durch Sex übertragen werden. Dazu gehören Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen, die eine Reihe von unterschiedlichen Krankheiten auslösen. Frühe Symptome, die auf eine STI hinweisen, sind: 

Bei Mann und Frau:

genitale Wunden, oft mit hartem Rand

genitale Warzen (s. Condylome)

Bei Frauen:

starker Ausfluss

Schmerzen beim Sex und Wasserlassen

Bei Männern:

weißlich-gelblicher Ausfluss aus der Harnröhre

Beschwerden beim Wasserlassen

Diese Symptome sollten Sie umgehend zur weiteren Abklärung zum Arzt führen. Frühe Stadien lassen sich gut behandeln.

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Tripper – Gonorrhoe

Gonorrhoe ist eine häufige STI, die durch Bakterien (Neisseria gonorrhoeae) verursacht wird. Ca. 4-5 Tage nach dem sexuellem Kontakt, kommt es zu akuten Entzündungen der infizierten Schleimhäute.

Bei Männern kommt es zu gelblich-grünlichem Ausfluss aus der Harnröhre, Schmerzen beim Wasserlassen, manchmal verbunden mit einer Vorhautentzündung (Balanitis).

Bei Frauen verlaufen die frühen Tripper-Infektionen oft unbemerkt lediglich vermehrter Ausfluss und Beschwerden beim Wasserlassen. Späte Formen äußern sich mit Druckschmerz im Unterbauch, Zwischenblutungen  und Fieber.

Diagnose

Die mikroskopische Untersuchung des Ausflusses zeigt die typischen Bakterien

Therapie

Einmalige Gabe von Antibiotika und Nachkontrollen

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Syphilis (Lues, harter Schanker)

Die Syphilis ist eine schwere, in Stadien verlaufende, chronische STI, die den gesamten Körper befallen und zum Tode führen kann. Verursacht wird die Syphilis durch das Bakterium Treponema pallidum.

Ca. 2 Wochen nach der Infektion bei sexuellem Kontakt, tritt an der Eintrittsstelle – oft an der Eichel oder Vorhaut des Mannes, an den kleinen Schamlippen oder am Muttermund der Frau – ein hartes Knötchen auf, das zerfällt. Daraus entsteht eine harte, nicht schmerzhafte Wunde. Einige Tage später schwellen die Leistenlymphknoten an. Auch ohne Behandlung heilen die Wunde und die Lymphknoten ab, jedoch die Krankheit schreitet im Körper fort. 

Diagnose

Frühstadium: Mikroskopischer Nachweis der Bakterien in der Wunde.

Therapie

Penicillin wird einmalig intramuskulär gespritzt.

Ohne Behandlung im frühen Stadium verläuft die Krankheit weiter. Die Bakterien befallen, nach ca. 3 Monaten, den gesamten Körper (Stadium II). Es kommt zu Krankheitsgefühl, Fieber, Hautausschlag, weißliche Stellen an den Schleimhäuten und Lymphknotenschwellungen. Auch diese Erscheinungen verschwinden wieder. Nach  Jahren folgen die Spätkrankheiten im Gehirn und Nervensystem, die schwer verlaufen bis tödlich sein können. 

Die Therapie ist ebenfalls Penicilin.

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Cave:

Daher sollte bei einer schmerzlosen Wunde an den Schleimhäuten im Genitalbereich, evtuell mit Beschwerden in der Leiste, ein Syphilis-Test erfolgen. In diesem frühen Stadium ist Syphilis ohne Folgen heilbar.

Zusammenfassend ist festzuhalten:

Chronische, mehrfach auftretende Beschwerden wie Brennen, Jucken, Schmerzen im Genitalbereich, vermehrt Ausfluss oder kleine Wunden,die nicht heilen, sind sorgfältig zu beobachten. Sie können aus  einer Entzündung, einer Allergie oder Infektion resultieren, aber auch ungeeignete Therapiemaßnahmen oder Tumoren sind manchmal die Ursache. Es existieren eine Reihe von äußerlichen Behandlungen, Tabletten oder Anleitungen zu Verhaltensmaßnahmen, die gute Effekte zeigen.

Leiden Sie unter Juckreiz oder Schmerzen im Genitalbereich? Dann melden Sie sich gern telefonisch zu einem Termin in unserer Praxis unter: 040 – 450 38 444 oder online auf dieser Webseite.
E-Mail: empfang@dermatomed.de

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