Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris)
Die Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) ist eine chronisch in Schüben verlaufende entzündliche Erkrankung der Haut, Nägel und Gelenke. Typisch sind verdickte, gerötete und schuppende Herde (Plaques) an Ellenbogen, Knien, Rücken und behaartem Kopf. Dort sind sie äußerst hartnäckig. Die Plaques können sich auf den gesamten Körper ausdehnen. Besondere Fälle sind die Psoriasis inversa, die die großen Beugen, die Genitalregion (s. Erkrankungen in der Genitalregion) und die Gesäßfalte betrifft, und die Nagelpsoriasis, die Fehlwachstum und Brüchigkeit meist einzelner Nägel verursacht.
Die Lokalisationen der Herde und die Ausdehnung werden durch verschiedene Einflüsse, sog. “Trigger”, verschlechtert. Trigger sind Infektionen – häufig der oberen Luftwege, des Darms, der Zähne, Medikamente und mechanische Reizungen (z.B. Verletzungen). Hingegen heilt Sonnenlicht. Es ist ein Typ I der Schuppenflechte bekannt, der ca. 2/3 der Fälle umfasst. Dies ist die Form mit frühem Auftreten (ca. 15. Lebensjahr) und schwerem Verlauf. Familienmitglieder sind ebenfalls betroffen. Der Typ II tritt erst nach dem 35. Lebensjahr auf, umfasst leichtere Fälle, keine Häufung in der Familie.
Formen
Plaque – Psoriasis
ist die häufigste Form. Es bestehen größere Herde meist am Knie, Ellenbogen und am unteren Rücken (s.o.).
Psoriasis-Arthritis (Gelenkentzündung)
Eine Arthritis an Gelenken der Hände und Füße ist bei ca. 20 % vorhanden, seltener sind Wirbelsäule und Becken betroffen.
Die Psoriasis-Arthritis wird immer mit Immunsuppressiva oder Biologika behandelt.
Psoriasis pustulosa
Aufgrund starker Entzündungen kommt es meist zu Pusteln (kleinen Eiterherden) an den Fingern, Händen und Füßen.
Therapie
Die Therapie besteht aus drei Bestandteilen:
- Lokaltherapie (Cremes)
- Lichttherapie
- Systemische Therapie
Lokaltherapie
Zu Beginn der Behandlung werden die Schuppen abgelöst durch Salicylsäure- oder Harnstoffsalben und Bäder. Darauf folgt die eigentliche Behandlung der Schuppenflechte, z.B. mit Salben, die Vitamin D-Verwandte und/oder Kortison enthalten.
Lichttherapie
wird bei großflächigem Befall durchgeführt.
Systemische Therapie
Diese Behandlungen sind bei einer geringeren Zahl von Patienten nötig. Fumarsäuretabletten wirken gut, jedoch kann es bis zur Wirkung oft länger dauern. Die Nebenwirkungen sind gering. Es kommen auch Vitamin A-Säure-Analoga zusammen mit Licht in Betracht. Aktuell werden meist die sog. Biologika, die auch immunmodulierend wirken, eingesetzt. Diese Substanzen wirken durch Hemmung der molekularen Auslöser der Entzündung (u. a. TNF-alpha, IL17, IL23, JAKs), die die Ursachen der Hautentzündung sind. Diese Medikamente werden in mehrwöchigen Abständen gespritzt oder täglich als Tabletten verabreicht. Hierbei ist die Verschlechterung von Infektionen (z.B. Tuberkulose, Pilze, Viren) strikt zu beachten und vorher zu untersuchen. Bei diesen Therapien sind Blutkontrollen nötig.
Weiterhin besteht eine Assoziation der Schuppenflechte mit dem sog. „metabolischen Syndrom“, d.h. Übergewicht, erhöhte Blutfette, Bluthochdruck und Diabetes mellitus bestehen zugleich, was zu Herzkrankheiten führt. Deshalb ist eine internistische Mitversorgung nötig.
In unserer Praxis verfügen wir über Erfahrungen mit den neuen Biologika und können Sie rundum versorgen.
Leiden Sie an Schuppenflechte? Wir beraten Sie gerne!
Dann melden Sie sich gern telefonisch zu einem Termin in unserer Praxis unter: 040 – 450 38 444 oder online auf dieser Webseite.
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